Epilepsie bei verschiedenen Rassen – Informationen zum neuen Epilepsieprojekt

Da mir die Gesundheit meiner Hunde als oberste Priorität gilt, finde ich es enorm wichtig Projekte, die die Verbesserung dieser zum Ziel hat, zu unterstützen.

Heilfroh, dass meine Hunde nicht an dieser schrecklichen Krankheit leiden, habe ich mich dennoch bereit erklärt Blutproben in die Schweiz zu schicken (was gar nicht so einfach ist 😉 ) um dort den Aufbau einer Datenbank zu unterstützen.

 

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der es zu übermäßiger Aktivität von Nervenzellen und durch Erregungsausbreitung schließlich zu Krampfanfällen kommt. Unterschieden werden:

  1. die primäre (oder idiopathische) Epilepsie. Bei dieser Krankheit kommt es durch eine vererbte Veranlagung zu einer – im Vergleich zu gesunden Tieren – erniedrigten Reizschwelle für Übererregungen im Gehirn. Bei einigen Hunderassen (z. B. Golden Retriever, Labrador Retriever, Collie, Berner Sennenhund, Beagle und viele mehr) ist sicher nachgewiesen, dass die primäre Epilepsie eine Erbkrankheit ist. Erkrankte Tiere sollten daher prinzipiell von der Zucht ausgeschlossen werden. Die Anfälle fangen durchschnittlich im Alter von eineinhalb bis fünf Jahren an. Katzen erkranken wesentlich seltener als Hunde.
  2. die sekundäre (oder symptomatische) Epilepsie. Die Krämpfe werden hierbei durch andere Grundkrankheitenhervorgerufen. Dies können einmal innere Krankheiten (z. B. Leber- und Nierenerkrankungen, Störungen im Elektrolythaushalt, Schilddrüsenunterfunktion) oder Krankheiten des Gehirnes (z. B. Tumoren, Entzündungen, Missbildungen) sein. Die Krämpfe können in jedem Lebensalter auftreten, besonders verdächtig sind aber Krämpfe bei sehr jungen oder sehr alten Tieren.

Bei beiden Epilepsieformen gibt es Anfälle in verschiedener Stärke und Ausprägung. Beim „klassischen“ generalisierten Anfall ist der Patient nicht ansprechbar, liegt in Seitenlage, macht Ruderbewegungen mit den Beinen, setzt Harn und Kot ab, speichelt vermehrt, verdreht die Augen, klappert mit dem Kiefer und zeigt starke Krämpfe. Die Anfälle dauern in der Regel zwei bis maximal zehn Minuten. Die Tiere sind danach meistens sehr müde oder desorientiert.

Wie kann ich Epilepsie nachweisen?

Im Moment kann die primäre Epilepsie noch nicht direkt nachgewiesen werden, die endgültige Diagnose kann daher nur im Ausschlussverfahren gestellt werden, allerdings wird aktuell (Stand 09-2011) bei verschiedenen Hunderassen an Gentests gearbeitet, welche vielleicht in einigen Jahren marktfertig sind.
Krankheiten, die eine sekundäre Epilepsie auslösen könnten, werden durch nachfolgend beschriebene Untersuchungen bestätigt oder ausgeschlossen, um eine gezielte und sinnvolle Therapie einzuleiten (siehe dazu das Diagramm): Nach einer sorgfältigen klinisch-neurologischen Untersuchung werden mindestens eine ausführliche Blutuntersuchung durchgeführt und Röntgenbilder von Bauch und Brust angefertigt. Manchmal sind auch andere weiterführende Untersuchungen wie Ultraschall, EKG oder Urinanalysen nötig.
Um andere Krankheiten des Gehirns auszuschließen, sollte man eine Kernspintomographie (MRT, MRI) vom Gehirn anfertigen und die Gehirnflüssigkeit untersuchen.
Die Messung der Gehirnströme (EEG) spielt heutzutage wegen der hervorragenden bildgebenden Verfahren nur noch eine untergeordnete Rolle. Falls kein MRT zugänglich ist, kann eventuell auch ein Computertomogramm (CT) vom Gehirn angefertigt werden.
Alle genannten Untersuchungen sind nur in Vollnarkose möglich. Wenn diese Untersuchungen alle unauffällig sind, kann man relativ sicher davon ausgehen, dass Ihr Tier an primärer Epilepsie leidet und dementsprechend behandelt werden muss. Ansonsten wird die Krankheit, welche die sekundären Krampfanfälle auslöst, therapiert.

(Quelle: http://www.drc.de/gesundheit/epilepsie)

Weitere Info: http://keienfenn.de/WP/aktuell-2015/

 

Epilepsie bei verschiedenen Rassen – Informationen zum neuen Epilepsieprojekt